Lewisien gehören zur Familie Montiaceae (Nelkenartige) und nicht mehr zu den Portulakgewächsen. Die heutige Lewisia wurde, zwischen 1804-1806, durch die berühmte Expedition der beiden Captains M. Lewis und W. Clark entdeckt. Diese Expedition führte in das Gebiet zwischen Mississippi und Pazifik und erfolgte im Auftrag des ehemaligen US-Präsidenten Jefferson Meriwether Lewis (1774 - 1809) war Offizier und persönlicher Sekretär des Präsidenten ohne botanische Ausbildung. Jefferson beauftragte Lewis, bei der Expedition neue Pflanzen zu sammeln.
Der Name Bitterwurz (Bitteroot) wurde von Lewis
vergeben. Diesbezüglich
spielte sich nachfolgendes ab: Auf dem Marsch durch ein Gebirge in Richtung
Westen, traf man auf einen fluchtartig verlassenen Lagerplatz der Shoshone-Indianer.
In einem Korb lagen verschiedene essbare Wurzeln,welche nach
dem Kochen verspeist wurden. Eine dieser Wurzeln hatte einen bitteren
Geschmack.
Im Gebirge wurden identische Pflanzenwurzeln gefunden und gesammelt,
darauf hin wurde der Name Bitteroot vergeben. Später stellte sich heraus,daß diese
Wurzel der Art Lewisia redivia gehörte. Zu Ehren der Bitterwurz wurde
auch das Gebirge und der Fluß mit Tal als Bitteroots bezeichnet. Die
Expedition war erfolreich. Die Bestimmung und Begutachtung der gesammelten
Pflanzen verzögerte sich durch verschiedene und unaufgeklärte Geschehnisse.
Erst als Friedrich Trauegott Pursch (engl.Pursh) einen Restfundus der Sammlungen begutachtete, erfolgte die botanische Bestimmung. F.T. Pursch wurde am 4.Februar 1774 in Großenhain/Sachsen geboren. Er lernte Gärtner und studierte unter Hofgärtner Heinrich Seidel im Botanischen Garten zu Dresden. Mit 25 Jahren ging er nach Amerika, hier war er an botanischen Arbeiten zur nordamerikanischen Flora tätig. Als er zu Teilen der Sammlung botanisch arbeitete, wurde auch die Bitterwurz gesichtet. Zu Ehren von M. Lewis vergab er der Bitterwurz den Gattungsnamen Lewisia. Pursch vergab Namen von ca 140 neuen Gattungen, zirka 40 Gattungsnamen sind noch gültig.
Bitterwurz
Heimat: Nordamerika. Gebirge
Blüte: April bis Juni
Höhe: 25 cm
Standort: sonnig, saurer, sandiger und durchlässiger Boden, im Winter trocken,
leichter Schutz ist günstig
Verwendung: Zimmerpflanze, Troggärten, Steingärten,
Trockenbeet
Begleitpflanzen: Festuca, Hauswurz, Sedum
Die Gattung Lewisia hat zirka 20 Arten. Die Art Lewisia cotyledon, mit ihren Hybriden, ist die wichtigste Art für unsere Gärten in Mitteleuropa. Lewisia cotyledon Hybriden wachsen unter hiesigen Bedingungen gut und vertragen wochenlange Trockenheit. Keine vollsonnigen Standorte in Steingärten und Trockenmauern sind ideal. Die Weiterkultur in großen Töpfen im Freibereich ist gleichfalls möglich. Wichtig ist, die Wurzeln vor stauender Feuchtigkeit zu schützen. Winternässe verursacht Verluste. A+O ist Drainage, hier helfen entsprechende Drainmaßnahmen und Strukturen im Boden. Der Boden muß einen Sand- und Kiesanteil haben und zu sauren pH-Wert tendieren. In der Hauptwachstumszeit April bis August ist der Nährstoff- und Wasserbedarf sehr hoch. Neben Stickstoff werden besonders Kalium und Magnesium benötigt. Als reine Zimmerpflanze ist Lewisia nicht geeignet.
Die Gattung Lewisia unterliegt der EG-Verordnung Nr. 38/97 vom 9.12.96 über den Schutz von wildlebenden Tieren und Pflanzen. Diesbezüglich dürfen keine Pflanzen vom natürlichen Standort aus Nordamerika importiert werden. Die von uns kultivierten Pflanzen sind hier regional vermehrt und haben eine Ausnahmegenehmigung der EG-Verordnung 38/97.